Bienenrallye Route: Schmandbruch Thema: Honigproduktion Ein Projekt der Klimabotschafter Wetter (Ruhr)
Ein frisches Brötchen mit süßem Honig ist was Feines. Verantwortlich für die Honigproduktion ist natürlich die Honigbiene. Der für uns so köstliche Brotaufstrich ist für sie jedoch wichtiger Nahrungsvorrat für ihre Nachkommen und ein Wintervorrat in der kalten Jahreszeit. Im Winter blühen nämlich keine Blumen und die brauchen sie zur Honigproduktion.
Pflanzen schmücken sich mit attraktiven Blüten um Bienen anzulocken, damit sie sich mit deren Hilfe vermehren können. Das Lockmittel der Blüten ist ihr süßer Nektar. Für diesen kriecht die Biene tief in die Blüte hinein und saugt ihn mit ihrem Rüssel auf, bevor er in ihrem Honigmagen landet. Viele Pollen wandern in ihre Pollenhosen an den Hinterbeinen, um ebenfalls mit in den Stock genommen zu werden.
Vollbepackt mit Pollen und Nektar kehrt eine Biene nun in ihren Bienenstock zurück und übergibt ihre wertvolle Fracht den Stockbienen, die bereits auf Ware warten. In diesem Stadium ist der Nektar eine zuckerhaltige und sehr wässrige Lösung. Viele Stockbienen sind nun an dem Honigprozess beteiligt und reichen das „Zuckerwasser“ immer weiter zur nächsten Biene. Dabei werden stets weitere, bieneneigene Zutaten hinzugefügt und ein Teil des Wassers aus der Lösung verdunstet. Der dicker gewordene Saft wird nun in Waben abgefüllt und die Bienen beginnen heftig mit ihren Flügeln Luft zu fächeln, um noch mehr Wasser verdunsten zu lassen.
Beträgt der Wasseranteil unter 20 % füllen sie ihren fertigen Honig in Lagerzellen und verdeckeln diese mit einer luftundurchlässigen Wachsschicht. Nun ist der Honig bereit zum Ernten. Die Tatsache, dass der Zuckergehalt so hoch und der Wasseranteil so gering ist macht den Honig so lange haltbar - ein Bienenstock muss schließlich den ganzen Winter davon zehren.
Im Winter herrscht im Bienenstock Winterruhe. Die Winterbienen kuscheln sich zu einer Wintertraube aneinander und versuchen eine Raumtemperatur von ca. 27 °C zu erzeugen. Bei ausreichend Honigvorräten und etwa 5.000 Bienen schaffen sie es Außentemperaturen von bis zu minus 20 Grad zu überstehen. Auf diese Weise können schon früh im Folgejahr die ersten Bienen frühstartende Frühblüher besuchen und mit neuer Honigproduktion beginnen. Insekten, die keine Völker bilden, wie Wespen, Hummeln oder Hornissen, benötigen keine Wintervorräte, da der ganze Insektenstaat im Winter verstirbt. Ihre begattete Königin verharrt in einer Winterstarre und kümmert sich im Frühjahr als erstes um neuen Nachwuchs.
Honig aus Blüten nennt man übrigens Blütenhonig. Es gibt jedoch viele verschiedene Honigsorten. Honigtau z.B. werden die Ausscheidungen kleiner pflanzensaugenden Insekten, wie Blatt- oder Rindenläuse und Blattflöhen genannt. Sie ernähren sich von Pflanzensäften verschiedener Laub- und Nadelbäume und hinterlassen eine zuckerhaltige Substanz, die die Bienen aufnehmen und zu Honig weiterverarbeiten. Dieser Honig ist eher flüssig und hat eine dunklere Farbe. Lecker!